«inside» Nr. 1 / Mai 2023

Siedlungen / Zinswende

Zinswende: Wohnen wird teurer

Im Inside vom Dezember 2022 haben wir bereits über mögliche Mietzinserhöhungen informiert.

Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) teilt jeweils per 1. März, 1. Juni, 1. September und 1. Dezember den aktuellen Stand des Referenzzinssatzes mit. Der Referenzzinssatz stützt sich auf den hypothekarischen Durchschnittszinssatz der Banken und wird jeweils auf den nächsten Viertelprozentwert gerundet. Bislang kannte er nach seiner Einführung im Jahr 2008 bei 3,5 % nur eine Richtung: nach unten. Er liegt seit März 2020 unverändert auf einem historisch tiefen Niveau von 1,25 %.

Marktbeobachtende gehen davon aus, dass der Referenzzinssatz per 1. Juni 2023 auf 1,5 % erhöht werden wird. Weitere Erhöhungen sind nicht ausgeschlossen. Hypotheken werden seit Sommer 2022 zu einem höheren Zinssatz abgeschlossen. Das wird sich irgendwann in einem höheren Referenzzinssatz niederschlagen. Weil noch viele Hypotheken zu sehr tiefen Zinssätzen am Laufen sind, beeinflussen die Marktentwicklungen den Referenzzinssatz zeitlich verzögert.

Direkte Auswirkung auf das Portemonnaie
Der Referenzzinssatz ist massgebend für die Mietzinsen. Genossenschaften arbeiten nach dem Modell der Kostenmiete. Das heisst, dass ihre Mieteinnahmen nur die effektiv anfallenden Kosten inkl. Rückstellungen decken und keine Renditen beinhalten. Die Röntgenhof gab bisherige Senkungen des Referenzzinssatzes ihren Bewohnenden als Mietzinsreduktionen weiter. So profitierten diese während Jahren von tiefen Finanzierungskosten. Durch das Ende der Tief- und Negativzinsen müssen sich die Haushalte nun aber auf steigende Wohnkosten einstellen.

Mieten werden nur im wirtschaftlich notwendigen Umfang angepasst. Das erlaubt der GBRZ, sich auf eine kerngesunde finanzielle Substanz zu stützen und eine ausgeglichene Rechnung zu präsentieren, ohne ihre bauliche Erneuerung zu vernachlässigen (Instandhaltung und Erneuerung von Bestandsliegenschaften und Wohnersatzbau). Für die Mitglieder der GBRZ bleibt die Ausgangssituation auch nach einem Mietzinsaufschlag ungebrochen attraktiv: Wohnraum bei der GBRZ kostet im Vergleich deutlich weniger als andernorts.