«inside» Nr. 1 /Mai 2025
Geschäftsstelle / Pharaoameisen
Erfolgreiche Bekämpfung invasiver Pharaoameisen
In einer Siedlung hatten wir in den vergangenen Monaten mit einer unerwarteten Herausforderung zu kämpfen, dem Befall durch invasive Pharaoameisen. Diese kleinen, aber hartnäckigen Schädlinge hatten sich eingenistet und verlangten nach umfassender und gezielter Bekämpfung.
Was sind Pharaoameisen und warum sind sie problematisch?
Pharaoameisen sind winzige Ameisen, die im 19. Jahrhundert über Handelswege aus dem indischen Raum eingeschleppt wurden und heute global verbreitet sind. Mit einer Grösse von nur etwa 2 Millimetern sind sie besonders unauffällig und können durch kleinste Ritzen in Wohnungen eindringen. Sie bilden komplexe Kolonien mit mehreren Königinnen, was ihre Ausbreitung enorm begünstigt.
Eine Herausforderung bei der Bekämpfung besteht darin, dass Pharaoameisen sogenannte Splitting-Strategien anwenden: Wird ein Teil der Kolonie gestört, verteilen sich die Ameisen auf mehrere Nester und gründen neue Kolonien. Dadurch kann eine unsachgemässe Bekämpfung sogar zu einer noch stärkeren Ausbreitung führen.
Pharaoameisen sind Allesfresser und suchen bevorzugt nach zucker- und eiweisshaltigen Lebensmitteln. Besonders problematisch wird es, wenn sie in Küchen und Vorratsräumen auf Nahrungssuche gehen oder Elektrogeräte oder die Haustechnik infiltrieren, wo sie Kurzschlüsse verursachen können. Zudem können sie Krankheitserreger oder Schimmelpilzsporen verbreiten, was sie zu einem gesundheitlichen Risiko macht.
Umfangreiche und kostspielige Massnahmen
Die Bekämpfung der Pharaoameisen gestaltete sich als zeit- und kostenintensiv. In enger Zusammenarbeit mit einer Schädlingsbekämpfungsfirma mit grosser Expertise wurden gezielte Frassköder eingesetzt, um die Ameisen an ihren Nestern zu erreichen und eine erneute Ausbreitung zu verhindern. Da Pharaoameisen sehr anpassungsfähig sind und bei herkömmlichen Methoden oft «verstreut» weiterleben, war eine mehrstufige Behandlung notwendig. Es wurden regelmässige Kontrollen durchgeführt, um den Erfolg der Massnahmen zu überprüfen und bei Bedarf nachzubehandeln.
Wir danken allen Siedlungsbewohnenden für ihre Geduld und Unterstützung. Wir sind zuversichtlich, dass die getroffenen Massnahmen langfristig wirken und die Siedlung ameisenfrei bleibt.